
„Die Stille ist nicht die Abwesenheit von Geräuschen, sondern die Anwesenheit von Bewusstsein.“
– Verfasser Unbekannt

Dieser Beitrag entstand inspiriert durch den Aufruf von der Expertin für persönliches Wissensmanagement Martina Klinkowski zu ihrer Blogparade: Digitale Achtsamkeit: Deine besten Tipps zum Umgang mit der Informationsflut.
Digitale Achtsamkeit – klingt fast wie ein Widerspruch, oder?
Während unser Geist sich nach Stille und Klarheit sehnt, prasseln täglich unzählige Informationen, Reize, Nachrichten, Angebote und To-dos auf uns ein.
Im Smartphone, auf dem Desktop, in den Mails, auf allen Kanälen. Doch genau in diesem Spannungsfeld liegt die Chance: die Rückbesinnung auf das Wesentliche – auch und gerade mitten im digitalen Alltag.

Digitale Reizflut – was Studien wirklich zeigen
Es ist leicht zu sagen: „Ich bin zu viel online.“
Doch wie stark uns digitale Medien beeinflussen, zeigen neuere wissenschaftliche Erkenntnisse:
- Eine Untersuchung der Universität Bochum (2023) ergab, dass die durchschnittliche Smartphone-Nutzung bei rund 3 Stunden täglich liegt – bei jungen Erwachsenen sogar bei über 5 Stunden. Dabei wird das Smartphone bis zu 80 Mal täglich entsperrt (Universität Bochum, 2023).
- Eine Studie von DAK-Gesundheit (2023) zeigt: 38 % der 18–34-Jährigen empfinden „hohen bis sehr hohen Stress“ durch ständige Erreichbarkeit und digitale Informationsflut. Die Reaktion auf Messenger, E-Mails und Social Media wird als psychisch belastend empfunden.
- Eine Meta-Analyse von Loh et al. (2022) im Fachjournal Neuroscience & Biobehavioral Reviews belegt, dass digitale Dauerreize langfristig die Neuroplastizität hemmen können – also die Fähigkeit des Gehirns, sich flexibel an neue Reize anzupassen. Die Folge: mentale Erschöpfung, verminderte Konzentrationsfähigkeit, Schlafprobleme.
- Studien der Universität Basel (2022) zeigen, dass Bildschirmzeit in der letzten Stunde vor dem Schlafengehen signifikant mit reduzierter Schlafqualität und einem verzögerten Melatonin-Ausstoß verbunden ist – beides beeinträchtigt die nächtliche Regeneration.
Wer permanent digital erreichbar ist, verliert nicht nur Zeit – sondern auch ein Stück von sich selbst. Die Folge: Der Cortisolspiegel steigt, das Nervensystem bleibt im Daueralarm, die Fähigkeit zur emotionalen Regulation sinkt.

Warum das energetisch so belastet
Für feinfühlige Menschen – und viele meiner Leserinnen und Leser gehören dazu – ist diese Dauerpräsenz auf digitaler Ebene nicht nur psychisch, sondern auch energetisch eine Herausforderung.
Denn jedes Signal, jede Nachricht, jeder Scrollimpuls erzeugt ein kleines energetisches „Anklopfen“. Wenn wir nicht bewusst Grenzen setzen, entstehen energetische Lecks – Aufmerksamkeit fließt nach außen, statt sich nach innen zu sammeln.
So erleben viele Menschen:
- Unruhe ohne erkennbaren Grund
- Energiemangel trotz ausreichend Schlaf
- das Gefühl, „nicht mehr ganz bei sich zu sein“
Und genau hier setzt digitale Achtsamkeit an: als bewusste Praxis des energetischen Selbstschutzes, der seelischen Rückverbindung und der spirituellen Klarheit im digitalen Feld.

Was bedeutet digitale Achtsamkeit?
Digitale Achtsamkeit ist mehr als ein moderner Trendbegriff. Sie beschreibt die bewusste, präsente und wertschätzende Art, mit digitalen Medien, Informationen und Kommunikation umzugehen – ohne sich im digitalen Strudel zu verlieren.
Es geht darum, nicht ständig erreichbar zu sein, sondern bewusst zu entscheiden, wann, wie und warum wir in den digitalen Raum eintreten. Es bedeutet, Grenzen zu setzen, wo der ständige Informationsfluss unsere inneren Räume überlagert – und Rituale zu pflegen, die uns in unserer Mitte verankern.
Digitale Achtsamkeit ist damit auch eine Form von energetischer Selbstfürsorge. Denn jedes „Ping“, jedes Scrollen, jedes digitale Gespräch berührt unser System – geistig, emotional, körperlich und feinstofflich.
In einer Welt, in der Reizüberflutung zur Normalität geworden ist, lädt digitale Achtsamkeit dazu ein, den inneren Raum zu ehren, bevor wir den äußeren betreten. Sie erinnert uns daran, dass Stille, Fokus und Präsenz wertvolle Güter sind – auch (oder gerade) im digitalen Zeitalter.
- mit unserer Aufmerksamkeit achtsam zu haushalten
- die Kanäle der Reizaufnahme gezielt zu filtern
- energetische Präsenz im Umgang mit Technik zu wahren
Digitale Achtsamkeit bedeutet, dass ich mein Nervensystem schütze, meine Energie bei mir halte und selbst bestimme, wann und wie ich mit digitalen Inhalten in Resonanz gehe.
Ein einfaches Bild: Wie bei der Nahrung nährt uns nicht alles, was konsumierbar ist – genauso nährt uns nicht jede Information, die erreichbar ist. Wir dürfen wählen.

Digital Detox – mehr als Offline-Zeit
Der Begriff Digital Detox beschreibt meist den bewussten Verzicht auf digitale Medien – für ein paar Stunden, Tage oder Wochen. Doch auch hier gilt: Nicht der völlige Rückzug ist die Lösung, sondern die achtsame Rückverbindung mit sich selbst.
Spirituelle Digitalhygiene heißt in meinem Verständnis:
- sich energetisch zu reinigen nach intensiven Onlinezeiten
- Räume zu schaffen, in denen keine Information von außen eindringt
- Rituale für Anfang und Ende digitaler Phasen zu etablieren
- das eigene Feld bewusst zu stabilisieren, bevor man sich vernetzt

Kleine Rituale für digitale Achtsamkeit
Morgens vor dem Griff zum Handy:
Drei Atemzüge, eine innere Frage: Was brauche ich heute wirklich?
Nach jeder intensiven Bildschirmzeit:
Hände waschen – bewusst. Als Übergangsritual, um sich selbst zu „entkoppeln“. Das wirkt besonders gut, wenn Du das Wasser auch über die Unterarme laufen lässt.
Vor dem Schlafen:
30 Minuten Bildschirmfrei-Zone – stattdessen Kerzenlicht, ein paar Zeilen im Tagebuch oder ein Gebet.
Diese kleinen Rituale helfen nicht nur dem Körper, sondern auch der Seele, wieder bei sich anzukommen.

Wenn die Informationsflut uns aus der Mitte reißt
Unser Nervensystem ist nicht für Dauerbeschallung gemacht. Auch wenn wir gelernt haben, mehrere Tabs zu jonglieren, Nachrichten im Sekundentakt zu beantworten und ständig erreichbar zu sein – unser energetisches System spürt irgendwann den Preis:
- Unruhe
- Energiemangel
- Entscheidungsmüdigkeit
- das Gefühl, sich selbst zu verlieren
Für mich fühlt sich dieses Zuviel oft an wie ein inneres Flimmern. Als würde meine Aura auf Empfang stehen – ohne Filter. In solchen Momenten verliere ich die klare Anbindung an meine Mitte.
Und genau das ist es, was digitale Achtsamkeit aus meiner Sicht bedeutet:
Nicht nur weniger, sondern bewusster zu konsumieren. Und im digitalen Raum energetisch präsent, geschützt und verbunden zu bleiben.

Digitale Räume brauchen energetische Hygiene
Wie im physischen Alltag gibt es auch im virtuellen Raum energetische Verschmutzung – durch emotionale Ladungen, Aggressionen in Kommentarspalten, schnelle Urteile, ein Zuviel an Eindrücken.
Ich nutze deshalb bewusste Rituale, um mich digital zu „reinigen“:
- Auraschutz-Visualisierungen, bevor ich längere Zeit online bin
- ein kurzes Abklopfen oder Räuchern, wenn ich mich innerlich überladen fühle
- die bewusste Rückverbindung an mein Feld – durch Atmung und Erdung
Manchmal stelle ich mir auch vor, dass mein WLAN-Router eine Lichtspirale ausstrahlt – keine Störquelle, sondern ein Kanal für bewusste Verbindung.
Seit einiger Zeit verändere ich auch meine Kommunikationskanäle. Ich habe mich von der Präsenz auf sozialen Medien sehr zurückgezogen und poste dort nur noch ab und zu, um einen Blogartikel anzukündigen.
Es ist mir nicht wichtig, zu versuchen, überall „präsent“ zu sein und immer erreichbar.
Denn digitale Präsenz auf vielen Kanälen ist nicht wirklich Präsenz. Echte Präsenz ist eine Form von Resonanz – echte Präsenz ist das Sein in der inneren Mitte, das Wirken aus ihr heraus.
Aus ihr heraus darf echte Kommunikation entstehen. Von Mensch zu Mensch.

Was mir hilft, im digitalen Alltag achtsam zu bleiben
Hier ein paar ganz konkrete kleine Anker, die mir helfen, bei mir zu bleiben:
- Bewusste Start- und Endzeiten für den digitalen Konsum
Ich beginne den Tag nicht mit dem Handy, sondern mit bewusstem Atmen. Und ich beende meine Tage auch mit handyfreier Zeit und Atemübungen. - Die 3-Klick-Regel
Wenn ich merke, dass ich schon dreimal unbewusst irgendwohin geklickt habe, ist Pause angesagt. - Digitale Fastenzeiten
Manchmal an einem festen Tag in der Woche, meistens zu festen Tageszeiten – bin ich ganz offline. Kein Post, keine Story, kein Feed. - Kleine Inselfenster
Fünf Minuten Naturblick zwischen zwei Online-Terminen – ganz bewusst ohne Bildschirm. - KI-Nutzung reflektieren
Seit ich ab und zu mit KI-Tools arbeite, reflektiere ich: Was macht das mit meinem Denken? Bin ich noch in Verbindung mit meiner inneren Quelle?

Und was hat KI damit zu tun?
Gerade KI bringt eine neue Qualität in unsere Informationswelt. Sie kann uns Aufgaben erleichtern, Ideen liefern, Strukturen schaffen. Doch sie hat auch Schattenseiten:
- Sie kann uns in den Kopf ziehen, weg von der Intuition.
- Sie kann Geschwindigkeit erzeugen, wo Langsamkeit heilsamer wäre.
- Sie kann Scheinverbindung statt echter Beziehung erzeugen.
In meiner neuen Artikelserie „Spiritualität und KI“ werde ich genau diesen Fragen nachgehen. Denn ich glaube: Es braucht ein neues Bewusstsein im Umgang mit dieser Technologie – eine spirituell angebundene Haltung, die das Menschsein nicht verliert.

Zusammengefasst: Digitale Achtsamkeit ist auch eine spirituelle Praxis
Digitale Achtsamkeit ist für mich kein Technikthema. Sondern ein spiritueller Weg.
Ein Weg, auf dem wir lernen, zwischen Information und Weisheit zu unterscheiden.
Auf dem wir Tools nutzen, ohne uns zu verlieren.
Auf dem wir entscheiden, was in unser Feld darf – und was nicht.
Der digitale Raum ist, was wir daraus machen.
Ein Lärmpegel – oder ein Spiegel für bewusstes Sein.
Ich lade Dich ein, Deine eigene Form von digitaler Achtsamkeit zu finden.
Und vielleicht magst Du ja in meiner neuen Artikelserie weiter mitlesen.
Denn die Fragen nach Spiritualität und KI werden uns alle berühren – früher oder später.
🌸
Ein stiller Gruß aus der Mitte
Claudia

Zum Weiterlesen:
◈ Achtsamkeit im Alltag – Präsenz als spirituelle Praxis
Wie Du mitten im Trubel den Zugang zu Deiner inneren Stille findest – mit kleinen Atem-Inseln, energetischen Hinweisen und persönlichen Impulsen.
Schon bald hier im Blog:
◈ Spiritualität und KI – eine neue Bewusstseinsdimension?
Mit welche Fragen uns Künstliche Intelligenz konfrontiert – und wie wir sie mit Herz, Achtsamkeit und aus spiritueller Sicht beantworten können.
Quellen:
Fumagalli et al. (2021): Problematic smartphone use and stress: A systematic review and meta-analysis. Addictive Behaviors Reports, 14, 100375.
https://doi.org/10.1016/j.abrep.2021.100375
Montag et al. (2019): Smartphone use is associated with reduced gray matter volume in the anterior cingulate cortex. Addictive Behaviors, 96, 42–49.
https://doi.org/10.1016/j.addbeh.2019.04.017
Thomée et al. (2011): Mobile phone use and stress, sleep disturbances, and symptoms of depression among young adults – a prospective cohort study. BMC Public Health, 11, 66.
https://bmcpublichealth.biomedcentral.com/articles/10.1186/1471-2458-11-66
Yuan et al. (2011): Gray matter reductions in the anterior cingulate cortex and medial prefrontal cortex in subjects with internet addiction disorder. European Journal of Radiology, 79(1), 92–95.
https://doi.org/10.1016/j.ejrad.2009.10.025
https://www.dak.de/dak/gesundheit/koerper-seele/stress/staendige-erreichbarkeit_92612#rtf-anchor-welche-folgen-kann-standige-erreichbarkeit-haben
Alle Quellenlinks zuletzt abgerufen im Juni 2025
Bilder erstellt mit CanvaPro, Juni 2025
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