Lebensfreude als stille Kraft – innere Mitte zwischen Alltag, Atem und Achtsamkeit
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Anlässlich der Blogparaden-Einladung von Lydia Gajewsky #Lebensfreude2025 beschäftige ich mich in diesem Beitrag mit dem Thema der Lebensfreude.
Lebensfreude neu erfahren
Während ich die Welt als immer lauter, schneller und bunter werdend empfinde, entdecke ich, dass meine Art, Lebensfreude zu fühlen, anders ist als früher.
Vor gar nicht allzu langer Zeit dachte ich, mir sei die Lebensfreude abhandengekommen.
Weil ich nicht mehr so oft in fröhlicher Feierlaune bin oder mir nicht mehr so oft danach zumute ist, im Regen zu tanzen oder einfach mal ohne Grund lauthals loszulachen. Es gab Zeiten, in denen ich meinem Gefühl von blanker Lebensfreude überschwänglich Ausdruck verliehen habe. Irgendwann habe ich diese Ausdrucksweise nicht mehr im selben Maß gelebt. Hieß das, dass meine Lebensfreude verschwunden war?
Nein. Bei weitem nicht. Meine Lebensfreude hat an Tiefe, Wärme, Liebe und Ausmaß gewonnen. Ich erlebe Lebensfreude nicht mehr „nur“ als momentanes Glücksgefühl, nicht als eine Emotion, sondern eher als einen inneren Zustand.
Für mich ist sie keine Dauerparty, sondern ein leises, tragendes Leuchten – wie eine Lotusblüte, die sich langsam im Morgenlicht öffnet.
In diesem Beitrag möchte ich teilen, was Lebensfreude für mich heute bedeutet, wie sie gewachsen ist und welche Quellen sie nährt – und auch, was wir tun können, wenn sie einmal stiller wird.
Lebensfreude in der Aura – ein schillernder, farbensprühender Moment
Freude kann als sehr hohe Schwingung wahrgenommen werden. Wenn wir Freude spüren, dann spüren wir hohe Frequenzen. Wenn ich in Momenten großer Freude die Aura eines Menschen hellsichtig wahrnehme, dann zeigt sich diese Freude über das Leben in der ganzen Aura mit sprühend leuchtenden Farbspektren.
Bei manchen Menschen drückt sich das in orangenen Farbtönen in der Aura aus, bei anderen pink oder rosa – oder auch schillernd opalisierend, wie Perlmutt in einer Muschel.
Auch über ein leuchtendes Gelb berichten Aurasehende häufig, wenn Glücksgefühle sich ausbreiten. Es sieht dann so aus, als würde im Solarplexus-Chakra eine innere Sonne leuchten – warm, strahlend, positiv, anziehend.
Auch die Beobachtungen Aurasehender zeigen: Lebensfreude ist individuell und subjektiv. Es gibt nicht die EINE Definition.
Was Lebensfreude bedeutet – ein Blick über den eigenen Horizont
Der Duden benennt Lebensfreude als „Freude am Leben“ oder Daseinsfreude.[1]
Doch hinter dieser knappen Definition verbergen sich auch psychologische, philosophische und gesellschaftliche Betrachtungen, die wertvolle Perspektiven eröffnen.
Philosophische Perspektive
Schon in der Antike suchte der Philosoph Epikur nach einer Antwort auf die Frage, was ein erfülltes Leben ausmacht. Für ihn war Lebensfreude nicht das ständige Suchen nach Genuss, sondern das Finden innerer Ruhe und Freiheit von unnötigen Begierden [2,3].
Er unterschied zwischen
- flüchtigen Momenten von Freude und
- anhaltender, tiefer Freude am Dasein selbst.
Diese Unterscheidung ist bis heute wertvoll: Sie erinnert uns daran, dass Lebensfreude nicht nur aus besonderen Ereignissen besteht, sondern auch aus stillen Momenten des Seins.
Gesellschaftliche Betrachtung
Der Ökonom Tibor de Scitovsky prägte den Begriff der joyless economy – einer Wirtschaft, die Konsum in den Vordergrund stellt, ohne dass dadurch mehr Lebensfreude entsteht [4].
Seine Kernaussage: Echte Freude wächst aus sinnhaften Erlebnissen und Verbundenheit, nicht aus materiellem Überfluss.
Psychologische Perspektive
Lebensfreude kann als mehr als ein flüchtiger Glücksmoment gesehen werden. Sie wird als ein Zustand inneren Wohlbefindens beschrieben, der entsteht, wenn Körper, Gefühle, Geist und unsere Verbindung zur Welt im Einklang sind. Lebensfreude motiviert, inspiriert und gibt Kraft, Herausforderungen zu meistern. [5]
Wenn Lebensfreude schwindet – mögliche Ursachen
Doch Lebensfreude kann zeitweise schwinden – ein Phänomen, das viele Menschen im Laufe ihres Lebens erleben. Studien weisen darauf hin, dass etwa 15–20 % der Bevölkerung Phasen tiefer Freudlosigkeit durchlaufen, in denen das Leben farblos wirkt und selbst vertraute Tätigkeiten keine Freude mehr bereiten [5].
Die Gründe sind vielfältig:
- Psychologische Faktoren: anhaltender Stress, belastende Denkmuster, überhöhte Selbstansprüche, ständiger Vergleich mit anderen, unverarbeitete Erlebnisse oder Erkrankungen wie Depression, Anhedonie oder Burnout.
- Physische Faktoren: chronische Krankheiten, Schlafmangel oder Nährstoffmängel können Stimmung und Vitalität mindern.
- Soziale & Umweltfaktoren: Isolation, Arbeitslosigkeit, belastende Wohnsituationen oder Schicksalsschläge wie Trauer oder Trennung.
Das Fehlen von Lebensfreude ist kein Zeichen persönlichen Scheiterns, sondern ein Hinweis, dass das innere Gleichgewicht aus der Balance geraten ist.
Lebensfreude kann aus vielen Gründen leiser werden – manchmal vorübergehend, manchmal über längere Zeit. In solchen Fällen ist es wichtig, achtsam mit den eigenen Gefühlen umzugehen und bei Bedarf fachliche Unterstützung zu suchen.
Einen detaillierten Überblick über mögliche Ursachen, wie Depression, Burnout oder Anhedonie, und Hinweise zu Hilfsangeboten gibt dieser Artikel der Limes Schlosskliniken (externer Link).
Wie meine Lebensfreude gewachsen ist
Mit den Jahren hat sich meine Lebensfreude verändert:
Früher war sie oft spontaner, ungestümer – heute ist sie tiefer, tragfähiger, ruhiger. Sie lässt sich weniger leicht erschüttern, weil sie nicht nur auf äußeren Erlebnissen beruht, sondern auf innerer Ausrichtung.
Es scheint, als sei sie mit der Lebenserfahrung gewachsen, so wie ein Baum langsamer, aber kraftvoller wird.
Ein paar meiner Lebensfreude-Quellen
- Natur & Beobachten: mit den Rhythmen der Jahreszeiten und des Mondes gehen, Pflanzen und Tiere beobachten und mit ihnen leben.
- Schreiben & Gestalten: Worte weben, Bilder schaffen, die etwas in Menschen berühren.
- Verbundenheit: Gespräche, in denen Tiefe und Leichtigkeit nebeneinander stehen dürfen.
- Rückzug & Stille: Auszeiten, in denen ich den Raum für mich halte, um innerlich zur Ruhe zu kommen und energetisch aufzutanken.
Was ich tue, wenn sie sich zurückzieht
Wenn meine Lebensfreude mal nicht so präsent erscheint, höre ich hin.
Oft braucht sie weniger, nicht mehr: weniger Termine, weniger Reize, weniger „Müssen“.
Ich gehe in die Natur, schreibe, atme bewusst.
Ich weiß, dass meine Lebensfreude nie verschwunden war und auch nicht schwindet – sie sammelt sich nur neu.
Lebensfreude als Alltagsbegleitung?
Für mich ist Lebensfreude heute kein Ausnahmezustand, sondern eine alltägliche Begleiterin – leise, beständig, treu.
Sie zeigt sich in Momenten der Klarheit, in Begegnungen, im Erkennen von Zusammenhängen.
In liebevollen Momenten der Zweisamkeit, wenn ich meine Kinder anschaue, im Spaziergang mit meinem Hund, bei der Gartenarbeit oder beim Musikhören. In vielen kleinen und großen Momenten des Lebens. Und sie erfüllt mich beim Schreiben dieses Beitrages, weil ihre Präsenz mir dadurch noch tiefer bewusst wird.
Vielleicht ist meine größte Erkenntnis aus diesem Artikel:
Lebensfreude entsteht nicht, wenn alles perfekt ist, sondern wenn das Wesentliche Platz bekommt.
🌸
Ein stiller Gruß aus der Mitte
Claudia
Quellen:
[1] Duden online
[2] Artikel „history of happiness- Epikur“
[3] Wikipedia Epikur
[5] Artikel „Keine Lebensfreude mehr“ Limes-Schlosskliniken, private Akutklinik für psychische und psychosomatische Gesundheit sowie für Stressfolgeerkrankungen.
Alle Quellenlinks zuletzt abgerufen im August 2025
Bild: Aditya Saxena / unsplash














