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Eigentlich sollte an dieser Stelle mein Erfahrungsbericht erscheinen. Über alles, was ich als spirituelle Wegbegleiterin mit KI in meinem Alltag in den letzten Wochen erlebt habe.
Fast 3 Monate habe ich ChatGPT zu allem Möglichen befragt und versucht, herauszufinden, wie genau nun eine Arbeitserleichterung mit KI für spirituelle Berater aussehen könnte.
Aber die KI ist nun mal viel schneller als ich und ihre Weiterentwicklung unaufhaltsam. Damit ich weder Deine noch meine Energie verschwende, werde ich anstelle meiner ausführlichen Erfahrungsberichte weitere spirituell orientierte Betrachtungsweisen auf künstliche Intelligenz veröffentlichen.

Warum als spirituelle Wegbegleiterin KI ausprobieren?
Mir war es wichtig, mich mit dem Thema vertrauter zu machen. Nachdem KI überall in unserem Leben eingesetzt wird, sollten wir auch die Aspekte im Leben, die damit verbunden sind, beleuchten. Was ist dran an den Aussagen, den Ängsten, dem Hype? Wie kann KI überhaupt im Gespräch sein für Themen wie Spiritualität und Religion oder Persönlichkeitsentwicklung und Trauerbegleitung?
KI macht sich im Alltag breit und wenn wir wollen, brauchen wir nicht mal mehr aus dem Fenster schauen, um herauszufinden, wie das Wetter vor der Haustür ist. Alexa oder Echo werden es uns erzählen. (Vorausgesetzt man gehört zu den Millionen Nutzern, die so ein Gerät verwenden – ich gehöre noch zu jenen, die vor die Tür gehen, um das Wetter zu fühlen).
Ich habe meine KI-Recherchen auch mit Büchern ergänzt. Selbst gelesen (muss man heutzutage vielleicht auch dazusagen).
Und die Inhalte dieses Artikels sind mein eigenes Gedankengut. Aus selbst gedachten Gedanken.
Dieser Artikel ist Bestandteil der Artikelserie Spiritualität & KI und ohne KI geschrieben. Rein menschlich – die KI betrachtend.
Meine Recherchen hierfür habe ich auf herkömmliche Weise durchgeführt. (Wobei man ja nicht an einer Suchmaschine vorbeikommt.)
Für diese Artikelserie habe ich ca. 3 Monate ChatGPT 4o in der Kaufversion getestet. Meine nachfolgenden Erfahrungsberichte beziehen sich ausschließlich auf diese KI – also auf ein Sprachmodell. Kurzerklärung zu KI und Sprachmodellen hier unten >>>
Auf Wissenssuche für die Weisheitsfindung?
Zum Thema KI und Spiritualität habe ich das gleichnamige Buch von Deepak Chopra gelesen, in dem er seine „Dialoge“ mit Sprachmodellen über philosophische und spirituelle Inhalte wiedergibt. Aufzeigend, dass man mit KI durchaus sinnstiftende Inhalte erfahren kann.¹ Ein Weg, sein eigenes Wissensrepertoire tiefgreifend zu erweitern und zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. Bei achtsamer und bewusster Nutzung.
Ich habe meine Lektüre auch um die philosophischen Sichtweisen aus dem Buch „Der neue Gott – Künstliche Intelligenz und die menschliche Sinnsuche“ erweitert.
Darin beleuchtet die Theologin und Professorin für Medienethik Claudia Paganini, wie Künstliche Intelligenz mittlerweile die Kriterien der menschlichen Gottesanschauung erfüllt – oder erfüllen kann.²
Das sind natürlich beides sehr spezifische Blickwinkel.
Ich wollte aber vor allem aus der Alltags-Praxis heraus meine eigene Meinung bilden können. Mir ging es nicht um technische Erklärungen oder die philosophische Frage, ab wann man überhaupt von Intelligenz sprechen kann. Ich habe ChatGpt auch nicht angelernt oder auf meine Anforderungen trainiert.
Sondern „aus dem Bauch heraus“ bedient. Einfach gefragt, was ich fragen wollte.
Ohne ausgefeilte Prompts (Befehlsabfolgen) und GPTs (auf spezifische Anwendungen trainierte Modelle). Einschalten – loslegen. Plug and play.
Damit habe ich viele Fragen zu allerlei möglichen Lebensthemen gestellt.

Wenn die KI schneller ist…
Nachdem unmittelbar vor der Veröffentlichung meiner Erfahrungsberichte neue Nachrichten aus der KI-Welt hereinschneiten, sind diese Erfahrungen nicht wirklich weiterverwertbar. Sie würden Dir nicht mehr nutzen, weil sich die Bedingungen bereits wieder verändert haben.
Auch das ist eine Erfahrung.
Und so gibt es hier nur noch die Erwähnung meiner Erlebnisse mit:
- den vielen Fehlinformationen bei Recherchen,
- den Fehlkalkulationen beim Versuch, den untrainierten ChatGPT für astrologische Interpretationen zu befragen.
- Oder erfolglos den Büroalltag und die Buchführung für eine Soloselbständige wie mich zu erleichtern.
- Auch Erfahrungen bei der Webseitenoptimierung, mit SEO, AIO, Landingpage bauen und vielem mehr, habe ich gesammelt
In all diesen Erfahrungen gelangte ich letztlich zu dem Fazit: Frage lieber einen professionell ausgebildeten Menschen.
Ob dieses Fazit mit den neuesten Weiterentwicklungen noch gültig ist?

Jetzt?
Nun denn. Wir wissen ja: die einzige Zeit ist JETZT.
Open AI – die Macher von ChatGPT – haben Chat GPT mit autonomen Agenten-Fähigkeiten ausgestattet. Nun sollen die Funktionen noch effektiver, noch schneller, noch automatisierter sein.³
Mit diesem Update sollen Funktionsweisen kombinierbar sein, die vorher nicht miteinander kooperierten. Darin könnten theoretisch so einige Fehlerquellen aus meinen KI-Erfahrungen gelegen haben.
Die neueste Fassung von ChatGPT, über die am 14. Juli berichtet wurde, ist – zumindest in den USA – bereits im Einsatz. Und für den europäischen Markt wird sie bereits vorbereitet.
In dem Bericht heißt es auch, dass diese Neufassung mit umfassenderen Sicherheitsstandards ausgerüstet wird. Nicht, dass OpenAI Bedenken hätte – aber vorsichtshalber soll es dann doch ein paar Besonderheiten geben, damit nicht irgendwelche chemischen oder biologischen Spezialinformationen abfragbar sind.³
(Und das soll uns Nutzer natürlich beruhigen…).
Gefolgt wurde diese Ankündigung von einem Bericht über Studienergebnisse von Microsoft, die zeigen, welche Berufe besonders stark von der Ersetzbarkeit durch KI betroffen sind oder sein werden.⁴
All das stimmt sehr nachdenklich.

Fluch oder Segen?
Eine Frage, die mich in den letzten Wochen immer wieder beschäftigte. Ich beantworte das mit weder noch oder sowohl als auch.
Wie überall im Leben geht es auch bei dem Thema KI und Spiritualität darum, die gesunde Mitte zu finden. Aus der eigenen inneren Mitte heraus zu beobachten, zu spüren, zu bewerten.
Neben der Notwendigkeit der bereits erwähnten Sicherheitsmaßnahmen, um terroristische Akte zu verhindern, zeigen auch die nachfolgenden Beispiele aus dem Juli 2025, wie fließend die Grenzen zu einer gefahrvollen Nutzung der KI sind. Und gerade für Menschen, die eigentlich Hilfe suchen und dringend bräuchten, häufig gar nicht mehr erkennbar.

Wenn KI versagt…
Der WDR schrieb am 09. Juli 2025 in einem Bericht, dass die KI vom Tech-Milliardär Elon Musk plötzlich antisemitische Inhalte und Aussagen tätigt, die einen nur noch geschockt und sprachlos dastehen lassen. Ein extremes Beispiel für die möglichen Auswirkungen auf Meinungsbildung und Information, wenn eine KI mit ethisch und moralisch entgleisten Daten trainiert wurde.⁵
Oder die Meldung bei BR24 am 14. Juli 2025: KI sucht Selbstmordkanditaten hohe Brücken.⁶
In diesem Bericht werden diverse Studien und Tests mit KI wie ChatGPT und auch Therapie-Apps erwähnt. Dabei zeigte sich, dass KI Psychotherapeuten bereits so mimen kann, dass manchen Menschen gar nicht mehr bewusst ist, dass sie mit einem Bot sprechen. Hier wird ebenfalls sehr klar auf das Problem der „Schmeichlerei“ eingegangen. Dass KI darauf trainiert wurde, zu gefallen und daher Menschen oft nicht mit harten Wahrheiten konfrontiert. Besonders bedenklich erwiesen sich die Tests für Menschen mit ernsthaften Suizidgefahren, die von der KI nicht als solche erkannt wurden. Seelische Zustände kennt die KI nicht. Das betraf sowohl ChatGPT als auch LlamdaKI von Meta. Der Bericht geht zwar auch darauf ein, dass KI in einigen Situationen wie Selbstreflexion oder Stressabbau hilfreich sein kann oder Therapeuten beispielsweise bei Fragen zur Erstanamnese unterstützen kann – dennoch zeigen sich hier klare und äußerst bedenkliche Grenzen der KI-Nutzung.
Solltest Du selbst Hilfe benötigen, kontaktiere bitte umgehend die Telefonseelsorge und erhalte Beratung unter den kostenlosen Rufnummern
0800-1110111 oder 0800-1110222
Weitere Hilfe findest Du bei der deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch KI-Anwendungen, die wie ein Segen wirken könnten.
Wo kann KI helfen?
Unterstützung Sehbehinderter:
Es gibt KI, mit deren Hilfe Blinden über eine kleine Kamera und einen Chip an der Brille die Welt beschrieben wird, in der sie sich bewegen. Auch Bildbeschreibungs-KIs wie Seeing AI, Lookout, Be my AI, die zwar noch nicht zu 100% verlässlich sind, aber blinden Menschen das Leben durchaus jetzt schon erleichtern können.
Umweltschutz:
Eine Kombination aus Satellitenbildern und Künstlicher Intelligenz erstellt beo Global plastic watch eine Karte in nahezu Echtzeit von der weltweiten Plastikverschmutzung. Das unterstützt Organisationen und Kommunen bei der Identifizierung von verschmutzten Orten zur Müllbeseitigung und bei der Verfolgung illegaler Entsorgungsmethoden.⁸
Nachhaltigkeit:
KI könnte auch für Nachhaltigkeit in der Stromversorgung eingesetzt werden. Aber hier hakt es wohl auch noch an verschiedensten Stellen und der Nutzen von KI ist gegen die Zunahme der Umweltbelastung durch den Einsatz von KI erst noch zu beweisen.
Es gibt auch Versuche für eine nachhaltigere Landwirtschaft mit reduziertem Ressourcenverbrauch: KI‑gestützte Satelliten‑, Drohnen‑ und Bodensensor‑Analysen ermöglichen variable Düngung und Bewässerung, reduzieren Wasser‑ und Pestizideinsatz bei gleichbleibendem Ertrag. [10]
Aber auch das steckt wohl eher noch in den Kinderschuhen der Entwicklung.
Auch Versuche in der Forstwirtschaft zur Bekämpfung der Waldbrandgefahr [11] oder Einsätze wie in Pfaffenhofen zur Hochwasserbekämpfung [12] sind Beispiele, wie KI uns als Menschheit helfen kann.
Es gibt auch in diesem weit gestreuten Thema nicht einfach nur schwarz oder weiß.
Was bleibt ist der Aufruf, dass wir uns alle unserer wahren Werte bewusst bleiben und dass wir Achtsamkeit und bewusstes Sein im Umgang mit KI praktizieren. Um die positiven Effekte und uns als Menschheit zu stärken und zu fördern.

Spirituelle Erfahrungen mit KI?
Ich habe auch aus meinem spirituellen Alltag heraus Fragen gestellt, versucht, zu philosophieren.
Mir Tageszitate geben lassen (denen in 2 von 3 Fällen der falsche Autor zugeordnet war).
Achtsamkeitsübungen oder Meditationstexte erstellen lassen. Diese waren in der Regel sehr oberflächlich für meine Ansprüche und ich konnte in dem ChatGPT 4o -Modell bis Juli 2025 keine wirkliche Bereicherung für meinen spirituellen Alltag finden.
Da ist kein Begleiter, der meine Atemübungen anleiten oder begleiten kann. Der meine emotionalen und energetischen Transformationsprozesse versteht und entsprechend einfühlsam mit mir durchlebt.
Da ist niemand, der mich mit sanfter Stimme sicher durch eine schamanische Reise oder eine Hypnomeditation führt.
Da ist nur ein „neunmalkluger“ Bot, der bei allem und jedem mitredet, viel Wissen gespeichert hat aber keine Erfahrung. Emotionale Energie und Gefühle nur aus der Theorie kennt.
Der manchmal halluziniert und Imaginäres dazu erfindet.
Ja, das ist ein bekanntes Phänomen, wie ich lernen durfte. Man nennt das „KI-Halluzination“. Dabei handelt es sich um Fehlinterpretationen der KI-Modell-Algorithmen, die aufgrund verschiedenster Faktoren in den Datenmustern oder den Trainingsdaten auftreten können. [13]
Über die Ersetzbarkeit von spirituellem Coaching oder dem Kartenlegen liest Du in diesem Artikel: Spiritualität wegen, trotz oder mit KI? >>>
Weisheit ist eben mehr als Wissen.
Oder, wie siehst Du das?
🌸
Ein stiller Gruß aus der Mitte
Claudia

Ich habe mich auch mit den Fragen beschäftigt, ob KI beim Kartenlegen oder als spiritueller Coach eingesetzt werden kann. Darüber kannst Du in diesem Artikel weiterlesen:
◈ Spiritualität wegen, trotz oder mit KI?
Andere Artikel dieser Serie Spiritualität & KI:
◈ Spiritualität und KI – Warum wir jetzt neue Wege brauchen
◈ Spiritualität trifft KI – Haltung und Werkzeug

Info:
Wenn ich von künstlicher Intelligenz (KI) spreche, meine ich meist sogenannte Sprachmodelle wie ChatGPT. Nachfolgend lasse ich ChatGPT die Frage erklären:
Was bedeutet eigentlich „KI“ – und was steckt dahinter?
Sprachmodelle wie ChatGPT gehören zu den LLMs (Large Language Models) – Programme, die mithilfe von Deep Learning, einer besonders leistungsstarken Form des maschinellen Lernens, trainiert wurden.
Sie erkennen sprachliche Muster, indem sie riesige Datenmengen durch künstliche neuronale Netze verarbeiten. Das geschieht über viele Milliarden Rechenvorgänge, gesteuert durch Algorithmen – also Rechenanweisungen, die dabei helfen, Muster zu erkennen.
KI ist dabei der Oberbegriff für viele Technologien – von Robotik bis Bildanalyse. LLMs (Sprachmodelle) hingegen arbeiten rein textbasiert: Sie antworten nicht „bewusst“, sondern berechnen, welches Wort wahrscheinlich als nächstes passt.
Wenn Du tiefer gehende und gut verständliche Erklärungen der Begriffe KI, Algorithmus, Maschinelles Lernen oder Deep Learning suchst, findest Du das beispielsweise im Beitrag von Philipp Ladwig für bdd hier: Was ist KI und welche Formen von KI gibt es?
Im Rahmen der Artikelserie rund um Spiritualität und KI habe ich mich bewusst von KI unterstützen – nicht ersetzen – lassen. Die Impulse und Texte entstehen in mir und durch mich. Bei der Strukturierung für besseren Lesefluss und für manche Recherchen lasse ich mir Vorschläge machen.
Ich glaube: Es ist nicht die KI, die problematisch ist – sondern der Umgang mit ihr. Wenn wir bewusst, verantwortungsvoll und ethisch mit ihr arbeiten, kann sie uns helfen, tiefer zu gehen, klarer zu werden und unseren Ausdruck zu verfeinern.
Quellen:
¹ Buch von Deepak Chopra: KI und Spiritualität – Wie künstliche Intelligenz unsere persönliche Entwicklung fördern kann
² Buch von Claudia Paganini: Der neue Gott
³ vgl. the-decoder: OpenAi stattet ChatGpt mit autonomen agenten Fähigkeiten aus
⁴ vgl. the-decoder: Microsoft-Studie zeigt: diese Berufe sind am stärksten von generativer KI betroffen
⁵ vgl. WDR: Grok-KI-Update
⁶ vgl. br.de: KI sucht Selbstmordkanditaten hohe Brücken
⁷ vgl. inklusive-medienarbeit.de
⁸ siehe Global plastic watch
⁹ vgl. Cleanenergyforum
[10] vgl. sciencedirect
[11] vgl.. PMC
[12] vgl. br.de: moderner Hochwasserschutz mit KI >>>
[13] vgl. IBM – AI-Hallucinations
Alle Quellenlinks zuletzt abgerufen im Juli 2025
Bild menschliche Hand trifft auf Roboterhand: erstellt mit ChatGPT
Bild Mensch und Roboter meditieren: ChatGPT nach Prompt von Claudia von der Wehd
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