
Lesezeit ca. 9 Minuten
Was ist eigentlich KI –
und warum polarisiert sie so stark?
Künstliche Intelligenz – das klingt für manche nach Science-Fiction, nach humanoiden Robotern oder einer Bedrohung, die irgendwann die Kontrolle übernimmt. Viele Menschen haben Angst um ihre Arbeitsplätze, um ihre Existenz.
Für andere bedeutet KI einfach ein nützliches Tool, das den Alltag erleichtert.
Und wieder andere wissen gar nicht so genau, was KI eigentlich ist.
Künstliche Intelligenz – ein Werkzeug, kein Wesen
Gleich vorweg: ich schreibe hier nicht über technische Zusammenhänge. Ich betrachte KI aus anderen Perspektiven.
Künstliche Intelligenz ist kein fühlendes Wesen, kein Geist in der Maschine –
sondern eine Sammlung von Technologien, die es Computern ermöglicht,
aus Daten zu lernen, Muster zu erkennen, Texte zu generieren,
Bilder zu erschaffen oder Entscheidungen zu simulieren.
Sie ist so intelligent, wie sie von Menschen programmiert und trainiert wird.
Und so hilfreich – oder gefährlich –, wie wir sie einsetzen.
Wenn Du z. B. mit einer KI wie ChatGPT sprichst oder schreibst, nutzt Du ein sogenanntes Sprachmodell. Es wurde darauf trainiert, menschliche Kommunikation zu verstehen und in sinnvoller Weise zu beantworten – durch Milliarden von Texten, Gesprächen und Datenpunkten.
Doch eigentlich weiß sie nicht wirklich, sie versteht nicht im menschlichen Sinne. Sie reagiert aus Kalkulationen heraus. Eigentlich kennt sie nur Nullen und Einsen als Ja/Nein-Faktor für die unvorstellbaren Mengen an Rechenprozessen.
Eine KI kennt kein: Ich bin.
Sie ist ein Werkzeug. Sie hat deutlich mehr Informationen als ein Hammer. Ich finde, der Hammer ist ein gutes Beispiel: Du kannst ihn benutzen, um ein Haus zu bauen. Oder um es abzureißen.
Alles eine Frage der Intention und des bewussten Einsatzes.
Sollten wir nicht genau das beim Einsatz von KI im Bewusstsein bewahren?

Zwischen Faszination und Überforderung –
warum das Thema KI so emotional aufgeladen ist
Weil es hier nicht nur um technische Neuerungen geht –
sondern um Neuerungen, die in unser Denken, Arbeiten, Kommunizieren und Fühlen hineinreichen.
KI erscheint mal als Hoffnungsträger für mehr Effizienz, Klugheit, Praktikabilität
Mal als Schreckgespenst, weil sie unberechenbar, entmenschlichend und überfordernd sein kann
Oder als Tabuthema, weil zu komplex, nicht greifbar genug und irgendwie unheimlich.
KI stellt nicht nur unsere Komfortzonen in Frage, sondern auch unsere Selbstbilder:
- Was bleibt von mir, wenn eine Maschine meine Texte formulieren kann?
- Was bedeutet Originalität, wenn Ideen durch Algorithmen entstehen?
- Was ist menschlich – wenn KI Gespräche führt, Coachings macht, Musik komponiert, Kunst erschafft?
Diese Fragen gehen tiefer als technische Details.
Sie berühren unsere Identität, unsere Selbstwirksamkeit und unsere Würde.

Spiritualität im digitalen Wandel
Vielleicht scheint es auf den ersten Blick, als hätten Spiritualität und KI nichts miteinander zu tun.
Doch ein zweiter Blick könnte interessant werden: Gerade durch KI stellt sich die Frage nach unserem Menschsein neu.
Spiritualität schenkt Orientierung in einem Feld, das sich dem Zugriff des Verstandes zunehmend entzieht.
Sie fragt nicht nur: „Was kann ich tun?“
Sondern: „Wer bin ich inmitten dieser Entwicklung?“
Wenn KI Aufgaben übernimmt, die einst als zutiefst menschlich galten – Sprache, Kunst, Entscheidung –, brauchen wir umso mehr die Rückverbindung zu unserer inneren Führung.
Eine Spiritualität, die uns erinnert:
- an unsere Seele
- an unser Spüren
- an unser wahres Sein
- an unsere Menschlichkeit jenseits von Funktionalität
Zu dem Thema hat Deepak Chopra ein interessantes Werk geschrieben:
KI und Spiritualität – Wie künstliche Intelligenz unsere persönliche Entwicklung fördern kann
[Affiliate-Link]
Mit dem Kauf des Buches über diesen Link spendest Du gleich doppelt – ohne mehr zu zahlen!
Buch7.de ist ein sozialer Buchhandel und spendet 75% seines Gewinnes für soziale, kulturelle und ökologische Projekte. Meine Provision spende ich jährlich für ein Waldschutzprojekt in Deutschland.

KI als Werkzeug – Spiritualität als Haltung
Künstliche Intelligenz ist kein fühlendes Wesen.
Sie ist ein von Menschen erschaffenes System – trainiert darauf, Daten zu verarbeiten, Muster zu erkennen, Inhalte zu erzeugen.
Sie urteilt nicht. Sie fühlt nicht. Sie hat kein Ego.
Sie kennt keine Werte. Keine Ethik. Kein Wozu.
Der Irrtum beginnt dort, wo wir der KI menschliche Eigenschaften zuschreiben –
oder sie kritiklos nutzen, ohne unser eigenes Bewusstsein einzubringen.
Spirituell zu leben bedeutet nicht, Technik zu meiden.
Sondern sie bewusst in den Dienst des Menschlichen zu stellen.
Nicht die Technik führt uns – sondern wir führen sie.
Was entstehen kann, wenn sich beides begegnet
Vielleicht entsteht gerade in der bewussten Verbindung von KI und Spiritualität ein neues Feld:
ein Raum für Ko-Kreation, in dem Technologie die äußere Form hält –
und Spiritualität die innere Richtung gibt.
- Eine Arbeitsweise, die effizient ist – und inspiriert
- Ein Schreiben, das strukturiert – und berührt
- Eine Gesellschaft, die Technologisches nutzt – ohne ihre Seele zu verlieren
KI bringt uns Wissen.
Spiritualität bringt uns Weisheit.
Meine persönliche Erfahrung mit KI im Alltag
Ich nutze KI nun testweise sein einigen Wochen. Dabei teste ich Fragestellungen aus verschiedenen Lebensbereichen, Suchanfragen für Recherchen und technische Unterstützung für die Webseitenverbesserung.
Ich habe auch angefangen, mit KI zu schreiben – wohlgemerkt: mit KI, ich lasse nicht für mich schreiben – und dabei erlebe ich Unterschiedlichstes: Der Umgang mit meinen Texten verändert sich, ich denke neu, sehe andere Perspektiven, werde viel kritischer und tiefer im Hinterfragen.
Was von den Suchergebnisse ist wirklich wahr?
Wie kann ich die Aussagen der KI überprüfen und wie kann KI gezielter für ethische und achtsame Texte arbeiten?
(Meist entstehen mehr Fragen als Antworten).
Aber: das bringt auch neue Klarheit in meine Wahrnehmungen der Außenwelt und der kollektiven Felder.
Warum meine Texte meine bleiben
Die KI ist ein Werkzeug. Ein von mir sehr bewusst genutztes Werkzeug. Das mir tatsächlich in ein paar Bereichen auch helfen kann, Zeit zu sparen, die ich dann für meine Achtsamkeitspraxis und meinen spirituellen Alltag wieder nutzen kann.
Der achtsame Umgang ist dabei entscheidend, wie ich finde. Denn KI kann einen auch immer tiefer hineinziehen in Recherchen und weitere Nachfragen und Denkschleifen. Ich nutze ChatGPT und wenn ich da nicht aufpasse, kann ich den roten Faden in endlosen Verfeinerungen und noch einer Nachfrage und neuen Vorschlägen auch mal verlieren.
Meine ersten Textversuche mit KI haben sich als sehr entfremdete Worte herausgestellt. Die KI hat meinen Schreibstil verändern wollen, meinen Ausdruck, meine Wortwahl, meine Satzstellungen. Einen Lesefluss erstellen, wie er sich „rhythmisch berechnet“ hat. Nicht, wie ein Mensch das empfunden hat.
Ich weiß: alles eine Frage des Prompts und so habe ich experimentiert, ausprobiert, mich auf Änderungsvorschläge eingelassen. Nur, um letztlich festzustellen, dass meine Texte nicht meine Texte sind, wenn KI sie vollständig überarbeiten würde.
Und so werden auch weiterhin sowohl meine Impulse für mein Schreiben aus meinem Inneren, meiner spirituellen Verbundenheit entstehen als auch meine Art, diese Impulse in Worte zu fassen.
Meine Texte dürfen von dort entstehen, wo keine Technologie hinreicht. Die KI ist aktuell für mich ein interessantes Recherche-Tool, das dennoch mit Vorsicht zu genießen ist. Einfach, weil sie eben nicht alles kann und weiß.
Und sie bereitet mich wohl auf die Zukunft im Internet vor, in der jetzt schon so vieles mit KI gesucht und gefunden wird.
Doch ich glaube, dass ein Text nur Seele haben wird, wenn er von beseelten Wesen erschaffen und geschrieben ist.
Wie siehst Du das?
🌸
Ein stiller Gruß aus der Mitte
Claudia

Zum Thema:
◈ Spiritualität und KI – Warum wir jetzt neue Wege brauchen
◈ Digitale Achtsamkeit
In einer Zeit voller Reize und permanenter Verfügbarkeit zeigt Dir dieser Beitrag, wie Du den digitalen Raum bewusst gestalten und dabei in Verbindung mit Dir selbst bleiben kannst.
Beim Schreiben dieses Artikels habe ich mich bewusst von KI unterstützen – nicht ersetzen – lassen. Die Impulse und Texte entstehen in mir und durch mich. Bei der Strukturierung für besseren Lesefluss und manchen Recherchen lasse ich mir Vorschläge machen. Ich stehe dazu, weil ich glaube: Es ist nicht die KI, die problematisch ist – sondern der Umgang mit ihr. Wenn wir bewusst, verantwortungsvoll und ethisch mit ihr arbeiten, kann sie uns helfen, tiefer zu gehen, klarer zu werden und unseren Ausdruck zu verfeinern.
Quellen:
Headerbild: menschliche Hand berührt Roboterhand: mit ChatGPT generiert
Bild menschliche Hand trifft auf Roberterhand als Bildcollage erstellt aus 2 unsplash-Bildern von Claudia von der Wehd.
Fotograf Sonnenaufgang-Wolken: Marcus Dall Col, unsplash.com
Fotograf Hände: Igor Omilaev, unsplash.com
0 Kommentare