Was ist eine Lebenskrise?

Was ist eine Lebenskrise?

Über-Windungen von Lebenskrisen…

Wann spricht man von einer Lebenskrise?

Eine Lebenskrise bedeutet, dass der Mensch sich in einer Situation befindet, für die er noch keine Lösungsansätze hat, keine Auswege sieht, keine Perspektiven erkennen kann.
Eine Situation, in der sich vieles oder sogar alles im Leben für den Menschen ändert.

Das können Lebensphasenwechsel sein wie:

  • die Pubertät
  • der Schulabschluss und Übergang ins Berufsleben
  • wenn die Kinder aus dem Haus gehenund ihre Eltern nicht mehr brauchen (empty nest)
  • die berühmte „midlife crisis“
  • die Wechseljahre
  • der Übergang ins Rentenalter

Oder es können Verlustphasen sein wie:

  • die Trauer um einen Herzensmenschen
  • die Trauer um die Gesundheit bei einer schwierigen Krankheitsdiagnose
  • die Trauer um einen verlorenen Arbeitsplatz
  • die Trauer bei einer Trennung/Scheidung

Oder Ereignisse wie:

  • ein Unfall
  • beruflich an einen anderen Wohnort versetzt zu werden
  • finanzielle Not
  • ein untreuer Partner
  • oder auch eine Pandemie, in der urplötzlich Freiheiten eingeschränkt sind und der Ausgang der Situation unvorhersehbar und nicht einschätzbar ist

Auch massive Stressbelastung und ein Burnout zählen zu den Lebenskrisen.

Lebenskrisen können jederzeit und unvorhersehbar eintreten.

Wie fühlt sich eine Lebenskrise an?

Je unvorbereiteter sie uns trifft, desto heftiger können die emotionalen Auswirkungen einer Lebenskrise auf uns sein.

Manchmal stürzen wir dabei in ein tiefes Loch von Verzweiflung, Kummer, Sorge bis zur Depression.
Wir fühlen Ratlosigkeit, Orientierungslosigkeit, Hilflosigkeit. Manchmal das Gefühl von Leere. Und oft entsteht dabei eben auch das Hinterfragen der Sinnhaftigkeit.

Auch, wenn die Lebenskrise nicht unmittelbar durch eine Krankheit entstanden ist, so kann das Erleben und Durchleben einer solchen Krise durchaus verschiedene Symptome auf körperlicher und psychischer Ebene auslösen:

  • Schlafstörungen
  • Erschöpfung
  • Antriebslosigkeit
  • Selbstzweifel
  • Ängste
  • Hoffnungslosigkeit
  • Panikattacken
  • Gleichgültigkeit, sozialer Rückzug

Je nach Belastungsgrad ist es bei schweren Lebenskrisen sehr hilfreich und sinnvoll, sich professionelle therapeutische Unterstützung zu suchen.

5 wichtige Punkte, die zum Überstehen einer Lebenskrise hilfreich sind

Das Leben verläuft in Wellen. Und die plätschern nicht nur seicht dahin, sie können manchmal tosen und über einen hereinbrechen.
Wie kann man nun aus einer schwierigen Situation heraus überhaupt wieder Sinn sehen?
Wo ist das Licht am Horizont?

Nimm Dir Zeit

Werde Dir bewusst, dass das eine Lebensphase ist, die wie jede andere auch, eine Bewegung hat. Gönne Dir die Zeit für den achtsamen Umgang mit Dir und der Situation.
Zeit für Deine Gefühle, Deine Bedürfnisse. Finde heraus, was Dir jetzt am besten helfen kann – oder wer.

Akzeptiere

Auch, wenn es abgedroschen klingt. Letztlich nutzt aller Kampf nichts. Akzeptiere die Lebensphase, wie sie grade ist. Das heißt weder, dass Du Dich in die Opferrolle manövrieren sollst noch, dass Du untätig in der Ecke hocken kannst und warten, bis alles vorbei ist.

Akzeptieren bedeutet die Bewusstheit über das, was ist. Du kannst nicht davonlaufen und Du kannst die Krise auch nicht durch Kampf oder Verdrängung beseitigen. Es nutzt kein hätte, hätte… sondern jetzt geht es um den Blick nach vorn. Damit Du Dich so bald wie möglich wieder orientieren kannst, um Deine Richtung zu bestimmen.
Handle
Meistens kannst Du überhaupt nichts an den äußeren Umständen, die zur Krise führten, ändern. Du wirst allmählich wieder Meister Deiner Umstände, wenn Du über das Akzeptieren und den achtsamen Umgang mit Dir selbst erkennst, was Dir hilft, was Deine Ressourcen sind und wie Du alles am besten einsetzen kannst. Indem Du aktiv genau diese Ressourcen nutzt, schaffst Du Dir den Zugang zu Deinen neuen Wegen.

Kommuniziere

Ein Austausch mit Beratern (zum Beispiel in >>>Sinnfindungs- und Orientierungsgesprächen<<<) oder anderen Betroffenen kann in vielen Fällen zumindest Trost spenden. Aber sehr oft auch neue Perspektiven aufzeigen. In einer Gruppe/Gemeinschaft findet der Mensch Rückhalt und neue Kraft.

Rede über Deine Empfindungen, Deine Gefühle, Deine Bedürfnisse. Dabei wird Dir selbst vieles klarer und Du kannst im Austausch darüber Verständnis und Rat finden.

Hinterfrage

Kann es nicht sein, dass trotz allem Herzschmerz die Trennung nicht eigentlich eine Befreiung bedeutet? Oder dass der neue Lebensabschnitt viel mehr Erfüllung bietet als der Vorherige? Oder dass der Jobverlust Dich endlich zu Deiner wahren Bestimmung führt?

Traue Dich, die Sinnhaftigkeit der Vorgänge und der Krise zu hinterfragen.

Zwar ist nicht gewiss, dass jeder Lebenskrise auch wirklich ein Sinn zugrunde liegt. Aber ein Versuch ist es wert.

Leider gibt es auch Fälle, in denen das eine scheinbar unüberwindbare Herausforderung ist. Deswegen sind all diese Hinweise immer im individuellen Kontext zu betrachten. Um die Sinnhaftigkeit schwerer Erkrankungen, von Unfällen, außergewöhnlichen Todesfällen etc. zu suchen, brauchen wir oft therapeutischen Beistand und Zeit…

Stärke Deine Resilienz

Resilienz ist die Fähigkeit, nach einem Schicksalsschlag oder eine Lebenskrise oder einem Schwächeanfall wieder aufstehen zu können und relativ schnell in seine alte Form (oder eine neue Kraft) zurückzufinden.
Ganz nach dem Motto: hinfallen – aufstehen – Krone richten – weitergehen…

Für manche Menschen scheint es so leicht zu sein. Andere brauchen etwas mehr Unterstützung. Suche Dir Stärkungsmethoden wie Achtsamkeitstraining, Meditation, Yoga, Entspannungstechniken oder auch energetische Unterstützung wie die Aura-Arbeit, um Stresslevel schneller senken zu können und Deine energetische Balance wiederherzustellen.

Auf in die neue Zeit

Eine Lebenskrise zu meistern ist oft wie ein kleiner Tod. Vieles muss zurückgelassen werden, betrauert werden. Es geht darum, sich und die Umstände neu zu sortieren, manchmal einen Richtungswechsel vorzunehmen, sich mit neuen Begebenheiten und Tatsachen abzufinden und sie ins eigene Leben zu integrieren.

Und nach diesem kleinen Tod kommt der Neuanfang. Du siehst wieder Licht am Horizont, Du weißt wieder, wo es lang geht, Du hast Deine Orientierung wieder und Du spürst, wie sich die Kräfte in Dir neu formen.

Für den neuen Weg in der neuen Zeit.

Mit mehr Kraft und Weisheit, um auch die nächste tosende Welle heil zu überstehen…

Zehntausend Dinge und das Loslassen

Zehntausend Dinge und das Loslassen

Loslassen, um zu sein

Wir alle werden älter. Nicht zu leugnen. Und im Älterwerden sammeln wir nicht nur Jahre und hoffentlich viele gute Erfahrungen.
 
Wir sammeln auch schlechte Erfahrungen.
 
Und wir sammeln auch Klamotten, Schuhe, schicke BH’s, Briefmarken. Töpfe, Pfannen, Vasen, Fotos, Geschirr, Bettwäsche, Schneekugeln und sonstiges Gedöns.
 
Oder die alten Schallplatten aus den 70er und 80er Jahren – derweil ist der Plattenspieler längst kaputt.
 
Sicherheitshalber steht er aber auch noch im Keller. Gleich neben neben den alten Esszimmerstühlen und den diversen Schachteln. Man weiß ja nie, wofür man das noch mal brauchen kann…
 
Hast Du solche Sammlungen im Keller oder auf dem Dachboden?
 
Laut statistischem Bundesamt besitzt der Durchschnittseuropäer zehntausend Dinge.

10.000!!!

Hast Du mal überlegt, was von so vielen Dingen Du wirklich brauchst?
Und hast Du da überhaupt einen Überblick?

An dieser Stelle könnten wir das mit Älterwerden und der Ansammlung von 10000 Dingen ja auch mal aus der Vererbungsperspektive betrachten. Was um Himmels Willen geben wir da an die Nachwelt weiter?

Aber das ist ein anderes Thema.

Der Zusammenhang zwischen psychischer Ordnung und äußerer Ordnung ist schon lange bekannt.

Wie im Innen so im Außen

Das ist eine der uralten Weisheiten aus den hermetischen Gesetzen, die vor rund 2000 Jahren niedergeschrieben wurden aber eigentlich wohl sehr viel älter sind.

Wenn wir also im Außen mindestens 10.000 Dinge angesammelt haben, dann haben wir die auch im Innen angesammelt.

Und nun schau doch mal durch Deinen Keller, Dachboden, Garage, Gartenhaus, Abstellkammer usw., was da so alles rumsteht.

Was sagt Dir das über Dein Innen?
Lauter schöne Erfahrungen, wundervolle Dinge, strukturiert und sortiert aufbewahrt?

Alles genau richtig an seinem Platz?
Prima. Dann kannst Du aufhören, weiterzulesen. Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit.

🙂

Oder findest Du auf Anhieb Dinge, die Du eigentlich schon mindestens 2 Jahre nicht mehr gebraucht hast? Staub auf den Ansammlungen von Gegenständen?

Klamotten, die Du garantiert nie wieder tragen wirst? Bücher, deren vergilbte Seiten nicht mehr zum Lesen einladen und außerdem nutzt Du heute einen E-Reader. Ich erspare an dieser Stelle weitere Aufzählungen.

Was zeigt nun also dieser Keller voller Gegenstände, die Du nicht mehr brauchst?

Welche Spiegel für Deine inneren Sammlungen hält er Dir vor?

Wie viele Denkstrukturen, Verhaltensmuster, Glaubenssätze, Groll und Ärger-Energie, Ängste, Überzeugungen, Masken, Rollen, Zweifel, Gewohnheiten usw. hast Du wohl in Dir angesammelt?

Und wie viele davon sind unsortiert in Dir, unbewusst, nicht gesehen, überflüssig?

Sie blockieren Deinen Energiefluss. Sie blockieren Deine Klarheit.

Sie ziehen Dich immer weiter rein in einen Strudel der Abwärtsenergien.

Wenn wir zu viele blockierende Energiemuster in unserer Aura haben, entstehen dort Verdichtungen. Findet das im mentalen/psychischen Bereich statt, dann überträgt sich das auch auf die Gehirnleistung.

Im Extremfall des „Messie“-Syndroms werden die medizinischen Zusammenhänge zwischen dem äußeren Chaos und psychischen Störungen wie auch Demenz leider sehr deutlich. Im Ärzteblatt wurde das ausführlich beschrieben. Unter den rund 1,8 Millionen Messies sind 80% Frauen. Und war dieses „sich selber Zumüllen“ vor einigen Jahren noch vorwiegend ein Problem bei älteren Menschen, so betrifft es zunehmend Menschen ab dem Alter von 40 bis 50 Jahren.

Wenn unser Umfeld spiegelt, wie es in uns aussieht, dann ist es ja nur logisch, dass wir anfangen sollten, unsere inneren Muster zu entrümpeln.

Zwar wird sich der Keller dann wahrscheinlich nicht von selbst aufräumen. Aber es wird Dir deutlich leichter fallen, Dich von äußerem Ballast zu trennen, wenn Du Deinen inneren Ballast loslassen konntest. Und dann kann der Garagenflohmarkt starten oder Geschenkekisten rausgestellt werden oder vielleicht kann Deine kreative Ader ganz neue Recycling-Ideen entwickeln…

Wie Du inneren Ballast noch besser loslassen kannst und was Du eigentlich am besten loslassen solltest… – das könntest Du mit mir in einem Beratungsgespräch für Deine spirituelle und energetische Balance herausfinden >>>

LOSLASSEN, um zu SEIN

 

Quelle: https://www.aerzteblatt.de/archiv/33777/Messie-Syndrom-Loecher-in-der-Seele-stopfen

Frieden erinnern – Weisheit vom Rat der Grossmütter

Frieden erinnern – Weisheit vom Rat der Grossmütter

Blog für die innere Mitte | meine fuenf liebsten Artikel

 Lesezeit ca. 3 Minuten
letzte Aktualisierung: 29.05.2025

Der Rat der Großmütter

Es gibt Botschaften, die bleiben.
Worte, die sich tief einprägen, weil sie nicht nur gehört, sondern erinnert werden – aus einer inneren Quelle heraus.
Als ich dem Rat der Großmütter vom Hohlen Fels begegnete, fühlte ich genau das: eine Erinnerung an etwas, das größer ist als wir.

An Weisheit, die durch Generationen getragen wurde. An die Kraft des Weiblichen, des Hütens, der Fürsorge. Und an den Frieden – nicht als Konzept, sondern als Haltung, die im Inneren beginnt.

Ihre Worte, ihr Lied, ihr Vermächtnis haben mich tief bewegt. Deshalb teile ich sie hier – als Zeichen der Verbundenheit mit einer längst erwachten Erinnerung: Wir tragen das Wissen in uns. Jetzt ist die Zeit, es zu leben.

Du trägst das Wissen und die Weisheit
deiner Ahnen und der Welt in Dir.
Erinnere dich! Ehre und achte deine Wurzeln!
Entwickle dich selbst zum Wohle aller!
 
(Rat der Großmütter vom Hohlen Fels, Machtwort 2)

Man sagt: „Gewalt und Krieg gab es schon immer.“
Dem ist nicht so.

Wir erinnern: Es gab viele Jahrtausende friedvoller Kulturen,
– auch im Raum vom Schwarzen Meer.
Friedliches Zusammenleben in fürsorglichem Miteinander ist möglich.

Man sagt: „Waffen können Frieden schaffen.“
Dem ist nicht so.

Waffen werden zum Töten hergestellt. Sie führen erfahrungsgemäß
zur Eskalation von Gewalt und Krieg.

Wir erinnern: An vielen Orten der Erde existieren auch heute friedliche Gesellschaften.
Wir nennen beispielhaft die matriarchalen Völker der Mosuo und der Minangkabau,
sowie das Volk der Tibeter oder Uiguren, die keine Kriege führen und stets nach
gewaltlosen Wegen suchen.

Man sagt: „Macht euch die Erde untertan.“
Dieser Grundirrtum patriarchaler, herrschaftlich strukturierter Gesellschaften
führte in den letzten Jahrtausenden zu einem Kampf um Territorien und führt
bis heute immer wieder zu Krieg und zur Ausbeutung der Erde und ihrer Schätze.

Wir erinnern: In Wahrheit kann niemand die Erde besitzen, auch nicht Teile von ihr.
Denn sie ist unteilbar, sie ist ein Organismus. Wir sind hier, um sie zu hüten,
zu achten und zu bewahren.
Alles ist verbunden. Trennung ist Illusion. Was du einem anderen Wesen antust,
das tust du dir selbst an!
Unsere Ahnen, Großmütter, Väter und Mütter, die erfahren haben, was Krieg anrichtet,
gaben uns das Vermächtnis: „Nie wieder Krieg!“

Gegen das Vergessen wollen wir erinnern:
Du trägst das Wissen und die Weisheit deiner Ahnen und der Welt in Dir.
Erinnere dich! Ehre und achte deine Wurzeln!
Entwickle dich selbst zum Wohle aller!

Der Rat der Großmütter vom Hohlen Fels, 30.1.23 JdF

Quelle: http://www.ratdergrossmuetter.org/site/aktionen/2023_02_Flugblatt_Frieden_erinnern.html?m=1677850587&

Dazu gibt es auch ein Video auf youtube, das ich an dieser Stelle sehr gerne verlinke.
 
Möge es Dich an den Frieden erinnern und daran, dass wir Frauen berufen sind, die Weisheit zu hüten…
 
Lied von Arunga Heiden: „Frieden erinnern – Wir hüten die Weisheit“

https://www.youtube.com/watch?v=V2hQ3Fk6GnY

 
Weitere Informationen auf der Webseite des Rates der Großmütter unter www.ratdergrossmuetter.org
 

Erinnern. Hüten. Weitertragen.

Wenn Dich die Botschaft des Rates der Großmütter berührt hat, teile diesen Beitrag gern mit Menschen, die ebenfalls auf der Suche nach innerem Frieden, weiblicher Weisheit oder spiritueller Erinnerung sind.

Lass uns gemeinsam das alte Wissen neu beleben – für eine Zukunft in Verbundenheit.

Achtsamkeit und die Stille mitten im Geschehen

Achtsamkeit und die Stille mitten im Geschehen

Von Yogameister Swami Sivananda heißt es, dass er sich in der Meditation so versenken konnte, dass er nicht mal den Presslufthammer hörte, der neben seinem Meditationsraum in voller Lautstärke tätig war.

Wie Du achtsam im Lärm des Alltags bleibst

 
Die aktuelle Zeitqualität erfordert von uns einen achtsamen Umgang mit uns selbst. In der Achtsamkeit für Dich selbst, für Dein Selbst liegt der Schlüssel, dass Du mehr Kraft und Resilienz aufbauen kannst.
 
Um Spiritualität im hektischen Alltag mit all den Reizüberflutungen leben und erfahren zu können, braucht es Ruhepole.
Da nicht jede*r von uns die Möglichkeit oder auch den Wunsch hat, sich vom Alltagsleben völlig zurückzuziehen oder für eine Zeit in ein Kloster/Ashram zu ziehen, brauchen wir Ruhe-Quellen mitten im Geschehen.
 
Aber so nebenbei: in den wenigsten indischen Ashrams ist es ruhig. Indien ist so bevölkert, dass es in den größeren Orten immer laut ist. Hupen, Hundegebell, Straßenlärm, schreiende Kinder, laut diskutierende Menschen… all das hört man auch im Ashram… und lernt, dabei zu meditieren. Das können wir aber auch bei uns… 
 

Warum das mentale Abschalten so schwer fällt

Fangen wir mit einer einfachen Betrachtung an, um zu verstehen, wieso uns das Abschalten so schwer fallen kann.
Wenn Du Achtsamkeitsübungen oder Meditation mitten im Alltag praktizierst, lernst Du, allmählich zwischen dem äußeren und dem inneren Lärm zu unterscheiden. Du findest heraus, dass es einen inneren Ort der Ruhe gibt. Und wenn Du Dich dorthin begibst, findest Du Stille in Dir. Egal, welche Geräusche um Dich herum sind.
 
Letztlich stören uns äußere Geräusche dann, wenn wir sie bewerten. Also, wenn wir anfangen, uns über sie aufzuregen, weil unsere innere Erwartungshaltung nicht erfüllt ist.
Beispiel: Du willst endlich mal ganz in Ruhe einschlafen und durchschlafen, freust Dich, dass Du am Sonntag mal ausschlafen kannst. Doch Dein Nachbar hat sich gerade für diese Samstagnacht überlegt, ein paar Freunde einzuladen und bis früh um 3h laut plaudernd mit ihnen auf der Terrasse zu sitzen. Genau vor Deinem Schlafzimmerfenster. Super. Dein Bedürfnis war Schlaf. Deine Erwartungshaltung Ruhe und Erholung. Der fröhliche Plaudergeräuschpegel ist aber nicht zu überhören.
 
Es entsteht ein Gefühl von Unmut in Dir, Du fühlst Dich nicht mehr wohl, weil Dein Bedürfnis und Deine Erwartung nicht erfüllt ist. Und in der Folge dieser Gefühlsmuster ziehen sich negative Gedankenenergien in Deinem System zusammen. Und dann wird es erst richtig laut. Denn es wird laut in Deinem Kopf. Deine bewertenden Gedanken sind es, die Dich eigentlich Deinen Schlaf kosten. Du hast den Zugang zu Deinem inneren Ort der Stille verloren.
 

Und jetzt?

Du hast die Wahl
Achtsam sein heißt auch in diesem Fall: die Dinge sehen, wie sie sind. Es geht nicht darum, sich krampfhaft das Akzeptieren der Situation aufzuzwingen und sich in eine Opferrolle zu begeben. Es geht darum, die Situation genau so zu sehen, wie sie ist. So, wie ich es oben beschrieben habe. Erwartung sehen, Bedürfnis sehen, Geplauder hören, Emotion beobachten, aufkommende Gedanken beobachten… und jetzt hast Du die Wahl.
 
Du kannst Deinem bewertenden Gedankenstrom folgen und sich Gedanken und Gefühle so lange gegenseitig aufschaukeln lassen, bis Du völlig genervt und gerädert bist. Oder Du holst Dir Ohropax oder steckst Dir Deine In-Ears mit sanfter Musik in die Ohren und beschließt, ganz bewusst, Deine Achtsamkeitsübung zu machen. So lange, bis Du selig und unbeschwert von äußerem und innerem Lärm einschläfst…
 
Es braucht meistens etwas Übung, um diesen bewussten Wechsel in die Gegenwärtigkeit zu vollziehen. Dazu ist die Meditationspraxis hilfreich und ein regelmäßiges Üben.
 

Eine kleine Achtsamkeitsübung für den Alltag

Ich finde, eine ganz wunderbare kleine Übung, die Du jederzeit durchführen kannst, um die Stille in Dir wahr zu nehmen ist der Wendepunkt des Atmens.
 
Der kurze Moment, in dem Du zwischen Ein- und Ausatmung wechselt. Und zwischen Aus- und Einatmung…
Nimm diesen Moment ganz bewusst wahr.
Jedesmal. Beim Einatmen… bist Du wieder ausatmest.
Und beim Ausatmen, bis Du wieder einatmest.
 
Probiere das doch mal aus, wenn Du Dich das nächste Mal vom Lärm der Alltagswelt gestört fühlst…