Umfrageprojekt | Weisheit ist
Veröffentlicht von Claudia von der Wehd in weibliche Archetypen · 4 Juni 2022
Vielleicht bist Du ja in den letzten Wochen auch mal auf einen der "Weisheit ist..."-Posts in den sozialen Medien gestoßen?
Ich wurde nun öfters auf das Umfrageprojekt angesprochen und erzähle Euch hier einfach mal meine Beweggründe.
Warum sammle ich Eure Meinungen und Sprüche zum Thema Weisheit?
Weil ich mich selbst im Rahmen von astrologischem Epochenwechsel und dem Wechsel der Lebensphasen damit auseinandersetze. Und auf mehr Fragen als Antworten stoße.
So habe ich festgestellt, dass es eigentlich nicht wirklich eine klare Definition von Weisheit gibt. Eine Antwort auf das, was Weisheit eigentlich sein soll, ist wohl eher eine neue Frage: Nämlich eine Frage der Perspektive …
Also dachte ich mir, ich frage einfach mal rum.
Zuerst habe ich Assoziationen dazu, was eine weise Person sein könnte, von einer Gruppe 17 bis 25jähriger bekommen.
Die Antworten der jungen Männer waren: alter Mann mit Bart - Gandalf - Albus Dumbledore oder Eremit und Mönch.
Die jungen Frauen erwähnten aus Harry Potter die Schulleiterin Professor McGonagall oder eine alte Großmutter im Schaukelstuhl.
Natürlich war diese Gruppe nicht groß genug, um repräsentative Schlüsse zu dem Verständnis von Weisheit oder einem weisen Menschen zu ziehen.
Aber es ist zumindest mal ableitbar, dass aus der Perspektive dieser jungen Leute man also am besten alt sein muss, um weise zu sein.
Und am allerbesten auch noch Zauberer oder Magier …
Interessantes Umfrage-Ergebnis, das mich neugierig machte. Wieso kamen in den jüngeren Generationen neben den Worten: »keine Ahnung«, ausgerechnet diese Antworten?
Wie wir alle wissen, bedeutet alt sein nicht zwangsläufig auch Weisheit. Kann ja dummerweise auch das genaue Gegenteil sein.
Wissenschaftlich hat man natürlich schon längst versucht, dem Weisheitsbegriff auf die Schliche zu kommen. So gab es eine sehr ausgefeilte Untersuchung im Jahre 2008 (nach Staudinger/Smith & Baltes). Man kam letztlich zu dem Schluss, dass es auf die Frage, was Weisheit eigentlich ist, keine abschließende Antwort gab (nach Staudinger & Glück, 2011).
Und so forscht man fleißig weiter und es gibt Modelle in der Psychologie und in der Altersforschung und wer weiß noch, wo. Es gibt Konstrukte, Denkansätze und Untersuchungen usw …
Zusammenfassend kam bisher dabei wohl heraus: Eigentlich kann keiner Weisheit wirklich genau definieren oder gar messen.
Und ja, auch die wissenschaftlichen Forschungen haben ergeben, dass Weisheit nicht automatisch entsteht, nur weil man älter wird.
Man hat ebenfalls herausgefunden, dass Weisheit über reines Wissen hinaus geht und damit auch Emotionen, Verhaltensweisen, Persönlichkeitsentwicklung, Werte und Vorstellungen berührt.
Wo waren diese Werte und Vorstellung in der Gesellschaft? Welcher Art kann eine Persönlichkeitsentwicklung sein, um in Weisheit über zu gehen?
Und wo ist da meine Antwort darauf, wieso in jüngeren Generationen ausgerechnet die alten Zauberer aus Literatur und Film Weisheit verkörpern?
Naja, wie das eben bei den tiefer greifenden Themen so ist: mit einer Frage fängt man an… und landet bei jeder Menge weiterer Fragen… 😊
… wenn auch Dich das Thema interessiert, bleib dran – Morgen kommt die Fortsetzung
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